Klug entscheiden: Rationale, Umsetzung, Evaluation

Abstract

Klug entscheiden ist eine Initiative der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) zur Stärkung der Indikationsqualität durch Identifikation von Über- und Unterversorgung. Entsprechende Empfehlungen werden von den 12 internistischen Schwerpunkten und assoziierten Fachgesellschaften der DGIM erarbeitet und von einer multidisziplinären Konsensus-Kommission in einem strukturierten Prozess bewertet und abgelehnt oder konsentiert. Seit 2016 sind 115 Positiv- und Negativ-Empfehlungen erarbeitet und in Printmedien, Funk und Fernsehen veröffentlicht worden. Ärztinnen und Ärzte können das DGIM/BDI-Zertifikat „Klug entscheiden“ erlangen. Die Klug entscheiden-Initiative hat erste Schritte zur Implementierung in der studentischen Lehre unternommen. Die weite Verbreitung und intensive Diskussion der Klug entscheiden-Initiative lässt hoffen, dass Positiv- und Negativ-Empfehlungen umgesetzt werden und dass generell eine Sensibilisierung für die Relevanz der Indikationsqualität stattfindet. Schließlich sollen in Zukunft spezifische Klug-entscheiden-Empfehlungen entwickelt werden, deren Umsetzung prospektiv evaluiert werden kann.

„Klug entscheiden“ (Choosing Wisely) is an initiative launched by the German Society for Internal Medicine (DGIM) to boost the quality of medical indication by identifying both medical/therapeutic over- and underuse. Twelve specialist societies for internal medicine and DGIM associated societies develop corresponding recommendations which are subsequently evaluated and rejected or approved in a structured procedure by a multidisciplinary commission. Since 2016, 115 positive and negative recommendations have been developed and released for print media, radio and television. Physicians can obtain the DGIM/BDI certificate „Klug entscheiden“. First steps have been undertaken to implement “Klug entscheiden” in medical education. The wide dissemination and intense discussions give a reason to hope that positive and negative recommendations will be put into practice and that the awareness towards the relevance of the quality of medical indication will grow. And finally, specific recommendations are to be developed the implementation of which can be evaluated prospectively.